Vom Thermokompostern werden ja wahre Wunderdinge berichtet. Einmal aufgestellt, voll gemacht, und nach vier Wochen kann man frische Komposterde entnehmen.
Nun, das mag im Einzelfall vielleicht zutreffen, wenn ein Gärtner lange Jahre Erfahrung und auch den optimalen Standort hat. Und weiß, was in einen Thermokomposter hineingehört. Aber wenn Sie zum ersten Mal so einen Schnellkomposter in Ihrem Garten aufstellen, dann warten doch eine ganze Menge Fallstricke. So wie es mir auch mit meinem ersten Plastekomposter erging: Es war der totale Reinfall!
Thermokomposter aufstellen
Der Aufstellort ist schon einmal mit das wichtigste und kann die ganze Wirkung verpuffen lassen, wenn er falsch gewählt wird. Ein Thermokomposter braucht nämlich im Gegensatz zum Komposthaufen jede Menge Wärme. Weil meistens nur frischer Abfall eingegeben wird, kann er auch nicht austrocknen, wenn er viel in der prallen Sonne steht. Und das ist die Voraussetzung, daß auch in seinem Innern eine richtige Hitze entsteht. Dadurch verrottet der Inhalt viel schneller, und das hat ihm auch den Namen „Schnellkomposter“ eingebracht. Schneller geht es nur noch mit dem Trommelkomposter.
Steht der Thermokomposter dagegen überwiegend im Schatten, kann sich diese Wärme nicht aufbauen, und es verrottet nichts im Innern, sondern fängt an zu suppen und zu schimmeln. Außerdem bin ich auf diesen Geruch nicht wirklich scharf. Damit kann man seine ganze Nachbarschaft vergraulen!
Also merke: Thermokomposter brauchen viel Sonne, eine möglichst nicht zu helle Farbe, um das Sonnenlicht nicht zu absorbieren (es gibt viele schwarze Thermokomposter, aber einen weißen habe ich noch nicht gesehen: aus gutem Grund!), und sollten auch etwas windgeschützt aufgestellt werden. Denn frischer Wind kühlt ja auch im Sommer.
Welcher Thermokomposter
Nun gibt es viele verschiedene Komposter auf dem Markt, aber einige sollten Sie von vorneherein ausschließen: Die ganz einfachen mit ihren dünnen Wänden, Deckeln, die nicht schließen und Entnahmeklappen, die man kaum auf bekommt, wenn der Komposter erst einmal voll ist.
Am wichtigsten sind mir eigentlich zuerst einmal zwei Dinge:
- Die Standfestigkeit. Klar, ein ebener Boden sollte schon vorhanden sein, aber dann muß er auch ohne Wenn und Aber fest stehenbleiben, auch wenn er noch leer ist. Ansonsten müssen Sie ihn irgendwie mit Erdnägeln befestigen. Thermokomposter haben eine relativ große Windangriffsfläche, und ich habe schon mehr als einen gesehen, der morgens nach einer stürmischen Nacht plötzlich beim Nachbar aufgebaut war. Ganz von selbst!
- Neben der Standfestigkeit lege ich viel Wert darauf, daß er wirklich dicht ist. Das heißt, alle Seitenwände müssen wirklich dicht sein, zum Belüften sollten ja extra Belüftungsschlitze angebracht sein. Und vor allem der Deckel ist immer wieder ein Knackpunkt: Hier sehe ich bei den Thermokompostern die meisten Defizite. Entweder schließt er von Hause aus nicht richtig ab, oder die Scharniere sind aus so dünnem Plastik, daß sie beizeiten ausleiern oder brechen. Dann hilft nur noch ein Stein auf dem Komposter.
Die Klappe zum Entnehmen des fertigen Kompostgutes soll sich leicht öffnen und bei vollem Komposter auch wieder leicht schließen lassen. Na gut, daß ist für mich jetzt kein Kriterium mehr, weil ich mehrere Thermokomposter habe und die immer vollmache und stehen lasse, bis der Inhalt verrottet ist. Das ist bei optimalem Standort (siehe oben) in höchstens sechs Wochen der Fall, nach dem letztem Befüllen. Dann hebe ich einfach den ganzen Komposter hoch und fahre das schön verrottete Material mit der Schubkarre weg. Das untergelegte Mäusegitter war ja nicht mit dem Komposter verbunden und kann wiederverwendet werden.
Thermokomposter oder Schnellkomposter
Manch einer hat mich schon gefragt: „Was ist schneller, der Thermokomposter oder der Schnellkomposter?„. Und war dann erstaunt, daß ich ihm sagte: „Beide sind gleich schnell. Das sind nämlich zwei Begriffe für ein und dasselbe Produkt“.
Es ist völlig egal, ob Sie zu Ihrem „Thermi“ nun Schnellkomposter sagen oder Thermokomposter. Es wird immer dasselbe damit gemeint.
So, nun ist diese Frage auch aus der Welt!